Über mich
Aufgewachsen bin ich auf einem typisch Oberösterreichischen Vierkanthof, und meine ersten musikalischen Erlebnisse wurden durch die heimische Stubenmusi und die singfreudigen Chorgemeinschaften geprägt.
Klavierunterricht begann früh, und als unerwartet der heimische Organist ausfiel, wurde meinem Bruder und mir (anfangs noch gemeinsam) nach ein paar Orgelstunden der Gottesdienst anvertraut.
Eigentlich hätte ich, wie so viele meiner Musiker Kollegen, etwas „G’scheites“ lernen sollen, aber nach mehreren Semestern an der TU und Wirtschaftsuni sass ich immer mehr an dem maroden Flügel meines Wohnheims, und immer weniger im Hörsaal, bis mir ein Wechsel des Studienfaches nahegelegt wurde.
Für mich kam dann nur ein Musikstudium mit Hauptfach Gesang in Frage, Anderes wollte ich eben nicht. Und dort fühlte ich mich wohl in Wien, unter den Kommilitonen, der Vielseitigkeit des Bühnenstudiums und der ständigen Beschäftigung mit der herrlichen Musik.
Inzwischen habe ich einen Grossteil meines Berufslebens in Opernhäusern verbracht, und nach letzter Zählung in 77 Rollen auf der Bühne gestanden.
Zu Beginn meiner Laufbahn, am Stadttheater Bern, waren es eher kleine Rollen, und immer habe ich auch diese genossen. Natürlich sind inzwischen auch wunderbare grosse Partien dazugekommen, so z.B. der Ochs im Rosenkavalier und König Marke im Tristan am Staatstheater Meiningen, und oft und zuletzt im atemberaubenden Ambiente der Wartburg bei Eisenach der Landgraf im Tannhäuser.
Die Pandemiejahre bescherten uns eine Zwangspause, die zum Glück auf dem elterlichen Hof in herrlicher Natur gut zu bewältigen war. Viele Lieder, Mussorgsky, Richard Strauss, Brahms, Hugo Wolf, fanden ihren Weg in mein Herz, und auch neue Partien konnte ich lernen. Glücklicherweise ist meine Frau als Korrepetitorin das passende Pendant zur Einstudierung.
Was nun die Zukunft angeht, so wünsche ich uns ein Aufleben der Kunst und der Musik und verbleibe mit dem Zitat aus Wagner’s Tannhäuser: „Auf liebe Sänger, greifet in die Saiten“.